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1995-11-25
|
43KB
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862 lines
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| Benutzer-Handbuch |
| ================= |
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| M M A DDD RRRR EEEEEE SSSS SSSS |
| MM MM A A D D R R E S S |
| M M M M A A D D RRRR EEE SSS SSS |
| M M M AAAAAAA D D R R E S S |
| M M A A D D R R E S S |
| M M A A DDD R R EEEEEE SSSS SSSS |
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| (C) Francisco Mendez |
| Eduard-Mörikestr. 6 |
| 78467 Konstanz |
| 17.11.1993 |
| MAUS Francisco Mendez @ KN |
| |
+-----------------------------------------------------------------+
Einleitung
Nicht schon wieder eine Adressverwaltung - das ist bestimmt schon
die hundertste! Ich gestehe, ein bißchen ist mir das schon peinlich,
denn eigentlich wollte ich nur die MyDials, welche Interface beilie-
gen, ausprobieren, aber dann wurde es leider doch nur eine Adressver-
waltung. Ich glaube allerdings, daß mein Programm ein winzige Chance
hat und einige Leute damit etwas anfangen können, dazumal nicht jeder
Lust hat, gleich sein Mammutdatenbankprogramm zu starten, nur um mal
schnell nach einer Telefonnummer zu suchen - hier also die Features:
- vollständig in GEM eingebunden und somit hardware- und betriebs-
systemunabhängig (1)
- läuft als Programm oder Accessory durch entsprechendes Umbenen-
nen der Extension
- FlyDials-kompatible Bedienung
- (fast) vollständig über die Tastatur steuerbar (für die MaFaUs (2))
- Auswertung von Kommandozeilenparametern, somit kann MADRESS auch
als "Anwendung" angemeldet werden
- unterstützt das GEM-Klemmbrett (sofern vorhanden) zwecks Daten-
austausch mit anderen GEM-Applikationen
- Standard-Funktionen: Datensätze einfügen, ändern, löschen, suchen
- Undo-Funktion zum Zurückholen "versehentlich" gelöschter Datensätze
- UNIXTM-Shell kompatible Selektion von Datensätzen
- Export-Möglichkeiten als ASCII-Dateien, Masken und Tabellen und
somit Zusammenarbeit mit (fast) allen Datenbank- und Textverarbei-
tungsprogrammen (z.B. Serienbriefdruck)
- Import bestehender Datenbestände aus anderen Datenbank-/Adress-
verwaltungsprogrammen
- Unterstützung diversester Drucker mit eigenem, frei definier-
barem Druckerinit
- Größe der Adressdateien nur vom Arbeitsspeicher abhängig (ich
weiß, das ist eigentlich kein Feature, klingt aber trotzdem immer
wieder gut)
In dieser Anleitung werde ich absichtlich etwas ausführlicher sein,
da ich denke, daß diejenigen, denen das alles zu lang ist, sowieso
keine Anleitungen brauchen bzw. lesen, und alles durch Ausprobieren
herausfinden (wollen) - ich gehöre übrigens auch zu dieser Sorte. Au-
ßerdem könnte der Anwenderkreis für das Programm recht unterschiedlich
sein - eine Adressverwaltung kann schließlich jeder gebrauchen. Daher
befindet sich auch am Ende der Anleitung ein Glossar mit Erklärungen
zu den Fachausdrücken.
Rechtliches
MADRESS ist Shareware (mehr dazu in README.TXT), jeder kann es
weitergeben, sofern alle dazugehörigen Dateien
MADRESS.APP das eigentliche Programm/Accessory
MADRESS.RSC Resourcedatei dazu
MADRESS.ADR eine Beispieladressdatei
MADRESS.TXT diese Anleitung im ASCII-Format
CHANGES.TXT Änderungen gegenüber diesem
README.TXT aktuelle Hinweise zum Programm
enthalten sind. Dabei sind keine Modifikationen an den Dateien (und
insbesondere an den Copyrights) gestattet. Was die Weitergabe
innerhalb kommerzieller Pakete betrifft, möchte ich allerdings ein
Wörtchen mitzureden haben. Bei regelmäßiger Benutzung ist die
Sharewaregebühr von DM 10.- fällig (am einfachsten per Brief,
ansonsten: Konto-Nr. 395582, BLZ 690 500 01 bei der Sparkasse
Konstanz).
Das Programm wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen ausgete-
stet. Nichtsdestotrotz kann ich keine Haftung übernehmen für irgend-
welche Schäden, die durch den Gebrauch von MADRESS verursacht werden
sollten, sei es nun materieller, geistiger, ideeller, religiöser, see-
lischer, grausamer oder dritter Art. Sorry, aber so ein Statement muß
leider sein, das ist die Rechtslage. Allerdings ein Wort zur Beruhi-
gung: meiner Wechselplatte und all' ihren "wichtigen" Daten geht es
noch ganz gut.
Programmstart
MADRESS.APP kann vom Desktop aus per Doppelklick gestartet werden. Wer
ständig Zugriff auf das Programm haben möchte, benennt es in MADRESS.ACC
und kopiert es zusammen mit MADRESS.RSCauf das Wurzelverzeichnis des
Bootlaufwerks - weitere Dateien werden nicht benötigt. Nach dem nächsten
Reset ist MADRESS über einen entsprechenden Accessory-Eintrag aufrufbar
(sofern nicht mehr als sechs Accessories geladen wurden). Falls eine
Parameterdatei (MADRESS.INF) oder eine Adressdatei mit dem Namen
MADRESS.ADR auf dem selben Verzeichnis wie MADRESS.APP/ACC vorhanden sind,
werden diese beim Programmstart gleich mitgeladen.
MADRESS.APP kann auch als Applikation für Adressdateien (Extension ADR) beim
Desktop angemeldet werden (siehe "Anwendungen anmelden" im Atari-Handbuch),
was natürlich auch für alternative Desktops (z.B. GEMINI) gilt. Dadurch läßt
sich das Programm durch Doppelklick auf eine ADR-Datei starten, welches dann
die entsprechende Adressdatei nachlädt. Anhänger von CLI's(3) können MADRESS
auch über die Kommandozeile aufrufen. Da nur eine Adressdatei auf einmal
bearbeitet werden kann, wird nur der erste Parameter ($1) ausgewertet.(4)
Grundlegendes oder "Der Schnelleinstieg"
Nach Programmstart erscheint (bei MADRESS.APP) eine GEM-Dialog-
box auf dem Bildschirm (die Box für die mittlere Auflösung sieht etwas
anders aus, aber alle Angaben in dieser Dokumentation beziehen sich
auf die Version für die hohe Auflösung).
Der größte Teil des Dialoges wird von der Adressmaske (so sagt man
wohl in Datenbankerkreisen) eingenommen. Die unterstrichene Infozeile
am oberen Rand gibt an, ob man sich gerade im Einfüge- oder Änderungs-
modus befindet: Im Einfügemodus werden neue Datensätze zu den beste-
henden aufgenommen, im Änderungsmodus können diese Daten nachträglich
geändert werden.
Am rechten Rand befindet sich eine Checkbox ("Markieren"), um den
aktuellen Datensatz für Ausgaben zu selektieren (siehe "Import/Export
von Datensätzen"). Ist die Checkbox darunter eingeschaltet ("markierte
zeigen"), werden beim Blättern nur die markierten Datensätze be-
rücksichtigt, d.h. die nicht markierten werden nicht angezeigt.
Darunter sind zwei PopUp-Menüs: über "Datei" werden alle Datei-
operationen (Laden und Sichern von Adressdateien und Import/Export von
Datensätzen) ausgeführt. Außerdem kann von hier aus das Programm wie-
der beendet werden. "Wahl" dient dazu, alle Datensätze auf einmal zu
(de-)selektieren und Abfragen auszuführen.
Unter den beiden Pop-Ups sind zwei Knöpfe zum Blättern der Adress-
datensätze. Mit Doppelklick darauf gelangt man zum ersten bzw. letzten
(markierten) Datensatz. Mit einfachem Klick blättern die Pfeile je-
weils einen (markierten) Datensatz weiter.
Die Datensätze werden beim Einfügen automatisch dem Nachnamen nach
aufsteigend sortiert und beim nachträglichen Ändern eines Nachnamens
wieder entsprechend umsortiert. Sollte beim Sortieren der Nachname
identisch sein, wird nach dem Vornamen weitersortiert. Eine weitere
Unterteilung (z.B. Anrede oder Wohnort) findet nicht mehr statt. Bei
gleichem Vornamen landet der neue Datensatz vor dem bereits bestehen-
den.
Ganz unten im Dialog befinden sich die Aktionsknöpfe. Damit lassen
sich Datensätze ändern, löschen, einfügen und suchen. Außerdem kann
man sich die Copyrightmeldung und Informationen über die aktuelle
Adressdatei geben lassen.
Bedienung der MyDials
Bei den Dialog- und Alertboxen handelt es sich nicht um Standard-GEM-Dialoge,
sondern um die MyDials (mein Dank an Olaf Meisiek, für die MyDials und
INTERFACE, und Harald Siegmund für die NKCC-Tastaturrotinen), die in ihrer
Funktionalität stark erweitert wurden. Diese sind vollkommen
bedienungskompatibel zu den bekannten FlyDials von Julian Reschke, wie sie
z.B. von GEMINI, SCIGRAPH oder RUFUS verwendet werden, bieten jedoch noch
einige zusätzliche Erweiterungen. Für alle, die die My/FlyDials nicht kennen,
folgt jetzt eine kurze Bedienunganleitung:
- Radiobuttons (Knöpfe, bei denen nur einer von mehreren selek-
tiert sein kann) werden rund dargestellt, Checkboxes (Options-
schalter) sind ankreuzbare Kästchen.
- Alle auswählbaren Knöpfe lassen sich mit der Tastatur über eine
Buchstabenkombination ALTERNATE + Buchstabe auswählen. Der entspre-
chende Buchstabe wird im Dialog unterstrichen dargestellt.
- Über das "Eselsohr" in der rechten oberen Ecke läßt sich die
Dialogbox auf dem Monitor verschieben. Wird dabei gleichzeitig die
ALTERNATE-, CONTROL- oder SHIFT-Taste gedrückt, "fliegt" der Dialog
durchsichtig ("Ghostflight"), man kann also durch ihn hindurch-
schauen.
Bei Speicherplatzmangel oder fehlendem Blitter fliegen die
Dialoge übrigens nur durchsichtig. Wenn viel zu wenig freier Speicher vor-
handen ist, fliegen sie gar nicht (z.B. im Accessorybetrieb mit
Wordplus oder ähnlichen Kandidaten, die sich den gesamten Speicher
unter den Nagel reißen). Das Eselsohr fehlt dann.
- In Texteingabefeldern kann man mit der Tastenkombination
SHIFT-CURSOR-LINKS/RECHTS zum Anfang bzw. Ende der Eingabezeile
springen, CONTROL-CURSOR-LINKS/RECHTS springt wortweise zurück und
vor. Außerdem aktiviert die INSERT-Taste eine weitere Dialogbox,
über welche Sonderzeichen, die schwer oder gar nicht mit der
Tastatur erreichbar sind, durch einen Mausklick eingegeben werden
können.
- Man kann den Cursor mit der Maus mitten in ein Edit-Feld hinein-
plazieren (nicht nur an dessen Ende). Außerdem wird der Cursor in
das erste Edit-Feld positioniert, sobald über das letzte Feld
hinausgegangen wird, was natürlich auch umgekehrt gilt.
- Die Popup-Menüs (welche sich unter den "schattierten Käst-
chen" verbergen), können auch über die Cursortasten (Cursor auf und
ab) gesteuert werden. RETURN bestätigt die Selektion, ESCAPE bricht
diese ab. Mit den runden Cyclebuttons (die zwei runden Pfeile,
rechts im Popup) wird dabei jeweils um einen Eintrag weiter-
geschaltet.
- Die UNDO-Taste entspricht in der Regel dem Abbruch-Knopf; im
Hauptdialog wird der Knopf "Undo" über die UNDO-Taste selektiert.
Die HELP-Taste aktiviert normalerweise den Hilfeknopf; im
Hauptdialog wird "Über..." selektiert.
Die Sonderzeicheneingabe, Ghostflight und die Unterstützung der
HELP und UNDO-Tasten sind übrigens MyDial-spezifisch.
Zusätzlich zu den MyDial-Funktionen gelten natürlich weiterhin die GEM-
spezifischen Standardfunktionen: Sie können die Textfelder in der Adressmaske
nach Belieben (und in beliebiger Reihenfolge) füllen, und dabei jederzeit
Korrekturen vornehmen. TAB, bzw. Cursor ab springt zum nächsten Eingabefeld,
Shift TAB, bzw. Cursor auf zum vorherigen. ESC löscht die gesamte
Eingabezeile, BACKSPACE löscht das Zeichen links vom Cursor, DELETE das
darunter.
Arbeitsmodi
Das Programm arbeitet intern in zwei Modi: im ersten können neue Datensätze
angelegt und eingefügt werden, im zweiten werden die Da-tensätze angezeigt
und Sie können diese ändern, suchen, löschen etc. Wurde noch keine
Adressdatei geladen, so befinden Sie sich automatisch im Einfügemodus und
können neue Adressen anlegen. Sie gelangen dann in den Änderungsmodus durch
einen der beiden Pfeilknöpfe. Umgekehrt führt der Knopf "Neu" wieder in den
Einfügemodus zurück. Der Knopf mit der Aufschrift "OK" (welcher auch mit
RETURN selektiert werden kann) hat dabei eine doppelte Bedeutung: im
Einfügemodus fügt er den gerade erstellten Datensatz ein und löscht
anschließend die Eingabemaske, so daß Sie einen weiteren Datensatz eingeben
können. Im Änderungsmodus wird der aktuell angezeigte Datensatz geändert,
d.h. die neuen Werte werden in den bisherigen Datensatz übertragen.
Wurde der gerade angezeigte Datensatz geändert und noch nicht mit
"OK" bestätigt, so werden Sie vor dem Weiterblättern oder irgend einer
anderen Aktion, bei der die Änderungen verloren gehen würden, mit einer
Alertbox konfrontiert.
"OK" bestätigt die Änderungen und führt die gewünschte Aktion an-
schließend aus. "Nein" beläßt den Datensatz so, wie er zu Beginn war,
d.h. die neuen Änderungen werden nicht übernommen und anschließend
wird ebenfalls die Aktion ausgeführt. Mit "Abbruch" wird die begonnene
Aktion abgebrochen.
Mit Doppelklick auf die Pfeile gelangen Sie zum ersten, bzw. letzten
Datensatz. Ist dabei der Schalter "markierte zeigen" aktiviert, werden nur
die markierten Datensätze berücksichtigt, so daß Sie sich den ersten, bzw.
letzten markierten Datensatz anzeigen lassen können. Ein Datensatz läßt sich
durch Anklicken der Checkbox "Markieren" markieren. Mit einem Einfachklick
auf die Pfeiltasten wird jeweils um einen (markierten) Datensatz
weitergeblättert. Halten Sie die linke Maustaste gedrückt, können Sie durch
die Adressliste "browsen"(5). Wenn Sie das Ende der Liste oder der markierten
Datensätze (bei entsprechendem Modus) erreichen sollten, werden die
jeweiligen Pfeilknöp-fe zum Weiterblättern gesperrt.
Die Aktionsknöpfe
Am unteren Rand der Haupdialogbox befindet sich eine Reihe von Ak-
tionsknöpfen. Diese sollen jetzt summarisch in ihrer Funktion aufgeli-
stet werden:
"Über..." gibt eine Copyrightmeldung mit der aktuellen Versionsnum-
mer und dem Datum des Programms aus ("da weiß man, was man hat").
"Info" nennt die aktuelle Adressdatei (das ist diejenige die sich
gerade im Arbeitsspeicher in Bearbeitung befindet) und die gesamte An-
zahl an Datensätzen, bzw. die davon markierten.
Diese Alertbox erscheint übrigens auch nach jeder Wahl, um Sie über
die Anzahl der Treffer zu informieren. Falls keine Datei geladen wurde
und die Daten noch nicht unter irgend einem Namen gespeichert wurden,
erscheint die folgende Meldung, um Sie daran zu erinnern.
"Suchen" durchsucht die gesamte Adressliste (vom Anfang ausgehend)
nach dem ersten Datensatz, der auf den eingtragenen Nachnamen paßt,
alle anderen Felder (wie Vorname, Ort etc.) werden bei der Suche igno-
riert. Der gefundene Datensatz wird anschließend angezeigt. Sollte
kein Datensatz mit diesem Nachnamen gefunden werden können, so werden
Sie darauf aufmerksam gemacht
und es wird derjenige Datensatz angezeigt, der dem gesuchten alpha-
betisch folgen würde(6). Somit kann man auch schnell zu einem An-
fangsbuchstaben blättern, indem man z.B. als Suchkriterium den Nachna-
men "P" eingibt, denn trotz der "fehlgeschlagenen" Suche wird an-
schließend der erste Datensatz angezeigt, der mit "P" beginnt.
"Löschen" löscht den gerade angezeigten Datensatz. Dieser ist dann
für immer verloren, d.h. er wird aus dem Arbeitsspeicher entfernt, es
sei denn, Sie machen diese Aktion gleich wieder mit "Undo" rückgängig
(oder Sie haben die Datei vorher noch mal gesichert).
"Neu" führt in den Einfügemodus. Gleichzeitig wird die Adressmaske
komplett gelöscht. Sollte der aktuelle Datensatz geändert worden sein,
erscheint die bereits vom Blättern bekannte Warnung zur Übernahme der
Änderungen.
"Undo" macht die Änderungen am Datensatz rückgängig, sofern diese
noch nicht mit "OK" bestätigt wurden, d.h. der Datensatz wird wieder
so angezeigt, wie er intern in der Adressdatei noch vorhanden ist.
Wurde eben ein Datensatz gelöscht, so kann er mit dieser Funktion zu-
rückgeholt werden, sofern nicht inzwischen weitergeblättert wurde(7).
Die Knöpfe "Suchen", "Löschen", "Neu" und "Undo" funktionieren nur
im Änderungsmodus, da sie nur darin Sinn ergeben. Sie können z.B. im
Einfügemodus keinen Datensatz löschen, da der aktuell bearbeitete/an-
gezeigte noch gar nicht in die Adressliste eingefügt wurde; dies ge-
schieht erst nach Bestätigen mit "OK". Im Einfügemodus werden Sie da-her
entsprechend gewarnt, sobald Sie eine solche Aktion starten wol-len.
Dateioperationen
Mit dem Knopf "Datei..." wird ein Pop-Up-Menü aktiviert, mit dem
Dateien geladen und gesichert werden können, mit dem Sie zum Im-
port/Export verzweigen können, und Sie können von hier aus das Pro-
gramm beenden.
Mit "Datei öffnen..." kann eine beliebige Adressdatei geöffnet wer-
den. Diese wird vorher über die Dateiauswahl bestimmt. Befindet sich
noch eine geänderte Adressdatei im Arbeitsspeicher, erfolgt vorher
noch eine Sicherheitsabfrage. Sollte die ausgewählte Datei nicht exi-
stieren erscheint eine Meldung.
"Anlegen" legt eine neue Adressdatei unter dem ausgewählten Da-
teinamen an. Eine eventuell im Speicher befindliche Datei wird dabei
gelöscht.
Handelt es sich bei der zu ladenden Datei um keine korrekte Datei
(dies wird anhand eines Eintrags im Dateikopf erkannt), werden Sie
ebenfalls gewarnt.
Vielleicht haben Sie versucht, irgend eine beliebige Datei zu la-
den, oder das interne Dateiformat hat sich zwischenzeitlich durch eine
neue Programmversion (siehe oben) geändert. Datensätze einer älteren
Programmversion können Sie natürlich durch Importieren uneingeschränkt
weiterverwenden (gilt natürlich erst für Versionen > 1.0, sollte also
derzeit nur dann auftreten, wenn versucht wird Dateien zu laden, die
keine Adressdateien, Extension: *.ADR, sind(8)).
"Sichern" schreibt die aktuell bearbeitete Adressdatei unter ihrem
gegenwärtigen Namen - wie er auch mit "Info" erfragt werden kann - auf
den Massenspeicher. Mit "Sichern als..." kann der Name vorher noch ge-
ändert werden. Falls die Datei noch keinen Namen haben sollte, er-
scheint vorher noch die Dateiauswahl.
"Im-/Export" verzweigt in den Import-/Exportdialog (siehe unten).
Mit "Neu beginnen" wird die aktuell bearbeitete Adressdatei aus dem
Speicher entfernt, Sie fangen also wieder bei Null an. Wurde die ak-
tuelle Datei bereits verändert, werden Sie hierbei vor den Folgen Ih-
res Tuns gewarnt (wie auch bei "Öffnen" und "Ende").
"Ende" beendet das Programm, ebenfalls nach einer Sicherheitsabfra-
ge. Diese findet auch im Accessorybetrieb statt, obwohl hier nur der
Dialog geschlossen wird und die Adressdatei nicht verloren geht. Bei
einem nochmaligen Aufruf des Accessories befinden Sie sich wieder ge-
nau an der Stelle, an der Sie das Programm verlassen haben(9).
Auswahl von Datensätzen
Das PopUp_Menü "Wahl" erlaubt drei Arten der Datensatzselektion: es
lassen sich alle Datensätze auf einmal selektieren, deselektieren oder
nur ganz bestimmte nach entsprechenden Kriterien auswählen.
Doch zuerst sollte vielleicht geklärt werden, wozu eine Selektion
überhaupt stattfinden soll: Beim Export (siehe unten) können alle Da-
tensätze, nur der aktuell angezeigte oder eben alle markierten (oder
selektierten) ausgegeben werden. Dadurch ist es möglich, schnell mal
alle Adressen aus einem Ort ausgeben zu lassen (z.B. für einen Serien-
brief), indem diese vorher über eine Wahl selektiert und anschließend
in eine Mischdatei geschrieben werden.
Um eine Wahl/Abfrage auszuführen, müssen Sie folgendermaßen vorge-
hen: Zuerst wird die Adressmaske mit "Neu" gelöscht. Anschließend wer-
den alle interessierenden Felder (z.B. der Nachname und die Postleit-
zahl) mit den Werten ausgefüllt, nach denen gesucht werden soll. Dabei
können Sie auch Platzhalter (Wildcards) verwenden, wenn z.B. ähnliche
Namen gesucht werden sollen, oder wenn mehrere verschiedene Möglich-
keiten in Betracht kommen. Die Wahl wird anschließend über "Wahl/Wahl
ausführen" gestartet.
Die Selektion von Datensätzen geschieht mit Hilfe der bekannten
UNIX(TM)-Wildcards, die eine Erweiterung der von MS-DOS (oder COM-
MAND.PRG) bekannten, darstellen: der Stern '*' steht für eine beliebi-
ge Anzahl beliebiger Zeichen, das Fragezeichen '?' steht für genau ein
beliebiges Zeichen, und in eckigen Klammern "[ ]" wird eine Liste von
Zeichen angegeben, z.B. [AFHK]. Aus dieser Liste muß genau ein Zeichen
an der entsprechenden Stelle in der Suchzeichenkette vorkommen. Wenn
ein '^' der Liste vorangestellt wird, darf dieses Zeichen nicht vor-
kommen (d.h. die Bedingung wird negiert). Es kann auch ein Bereich
(zwei Zeichen, getrennt durch den Bindestrich) vorkommen, z.B. [A-K]
wobei auch hierbei die Negation der Bedingung wie [^A-K] möglich ist.
Ein paar Beispiele sollten etwas Klarheit schaffen:
---------------------------------------------------------------------
Ausdruck Treffer
---------------------------------------------------------------------
Maier alle Personen, die genau "Maier" heißen.
M*er alle Personen, die mit 'M' beginnen und mit "er" auf-
hören. Dazwischen können sich beliebige (also auch keine)
Zeichen befinden: "Müller", "Maier", aber auch "Mer"
sind möglich.
M(ae)(iy)er der erste Buchstabe ist ein 'M', der zweite muß 'a'
oder 'e', der dritte 'i' oder 'y' sein, danach muß die
Zeichenkette "er" folgen, möglich sind also "Maier",
"Mayer", "Meyer" oder "Meier", aber nicht "Moser"
(M-Z)* alle Namen, die mit einem Buchstaben von 'M' bis 'Z'
beginnen, der Rest der Zeichenkette ist beliebig
(^M-P)* alle Namen, mit Ausnahme derjenigen, die mit 'M' bis
'P' beginnnen. Der Stern in den oberen beiden Abfragen
ist notwendig, sonst wird nur nach Namen mit genau
einem Buchstaben gesucht.
*üll* alle Namen, die an irgend einer Stelle die Buchstaben-
folge "üll" besitzen, wie z.B. Herr "Müller" oder Frau
"Füllfederhalter".
7??? alle Namen die mit '7' beginnen und genau drei weitere
beliebige Zeichen besitzen, also "7750" oder "7500",
aber nicht "8000" oder "772".
---------------------------------------------------------------------
Achtung: Groß- und Kleinschreibung wird unterschieden, d.h. "m*er"
und "M*er" ist nicht daselbe. Bei der Wahl werden nur gefüllte Felder
berücksichtigt. Bleibt z.B. das Feld Nachname leer, werden sämtliche
Nachnamen bei der Selektion nicht berücksichtigt. Die einzelnen Bedin-
gungen der Abfrage werden miteinander über UND verknüpft, so daß eine
Abfrage wie
Nachname: "M(ea)(iy)er"
Vorname: "P*"
PLZ: "W-(^77)???"
alle "Meiers" usw., deren Vorname mit 'P' beginnt und die nicht! in Baden-
Württemberg wohnen, selektiert.
Import/Export von Datensätzen
Mit Hilfe der Import/Export-Funktionen ist es möglich, seine Adres-
sen im Klartext (ASCII-Format) in Dateien zu schreiben, so daß sie von
anderen Programmen benutzt werden können, z.B., um einen Serienbrief
mit seiner Textverarbeitung zu schreiben, oder um seinen Adresssamm-
lung in eine Datenbank zu übernehmen. Die Datensätze lassen sich auch
formatiert auf einen angeschlossenen Drucker als Liste ausgeben oder
zum Datenaustausch auf dem Betriebssystemklemmbrett ablegen (sofern
ein solches vorhanden ist). Außerdem können Datensätze von anderen Da-
tenbankprogrammen importiert werden, d.h. bestehende Adressdatenbanken
können mit MADRESS weiter benutzt werden und müssen nicht noch einmal
mühselig "von Hand" eingegeben werden.
Da die Import-/Exportfuntionen sehr umfangreich ausgefallen sind
und nicht mehr im Haupdialog Platz hatten, wurde ein eigener Dialog
erstellt, in welchem alle Einstellungen, die den Import bzw. Export
von Datensätzen betreffen, gemacht werden können. Vorab: ein Teil der
Optionen in diesem Dialog bezieht sich nur auf den Export und nicht
auf den Import.
Mit den drei Piktogrammen links oben ("Ein-/Ausgabegerät") kann das
Ausgabegerät für den Export festgelegt werden, bzw. woher die Daten
für den Import herkommen sollen.
"Drucker" ist ein angeschlossener Drucker (oder besser gesagt die
parallele Schnittstelle),
"Diskette" bezeichnet einen Massenspeicher, d.h. Diskette,
RAM-Disk, Fest- oder Wechselplatte und
"Klemmbrett" meint ein Verzeichnis auf einem (möglichst schnellen)
Massenspeicher, über den GEM-Applikationen Daten aus-
tauschen können.
MADRESS legt, sofern nicht schon vorhanden, ein Verzeichnis mit dem Namen
"CLIPBRD" als Klemmbrett an, und meldet dieses beim Betriebssystem an(10).
Sollte es kein Klemmbrett geben und auch keines angelegt werden können, so
ist das Klemmbrett-Icon nicht anwählbar.
Bei der Ausgabe auf Diskette wird vorher ein Dateiname erfragt. Die
Ausgabe auf das Klemmbrett schreibt eine Datei mit dem Namen "SCRAP"
und einer Extension, die vom Typ der exportierten Datei abhängt, auf
das Klemmbrett. Vom Drucker kann natürlich nichts importiert werden.
Beim Import von Diskette wird ebenfalls eine Datei erfragt, beim Im-
port vom Klemmbrett wird - sofern vorhanden - eine Datei mit dem Namen
"SCRAP.EXP" importiert.
"Datensätze" gibt an, welche Datensätze ausgegeben werden sollen:
nur die markierten, alle Datensätze der Datei oder nur der zuletzt an-
gezeigte. "Format" bestimmt die Form der Ausgabe:
Bei "Tabelle" werden die einzelnen Felder der Datensätze tabel-
larisch jeweils untereinander ausgegeben (dabei kann auch die Spalten-
breite angegeben werden, siehe unten).
Mouse Mickey Entenhausen
Duck Donald Entenhausen
"Maske" schreibt jedes Feld in eine eigene Zeile, wobei eine Feld-
bezeichnung vorangestellt wird.
Nachname: Mouse
Vorname: Mickey
Ort: Entenhausen
"Export" gibt die reinen Feldinhalte ohne weitere Zusätze aus. Je-
des Feld wird in eigene Zeile geschrieben und durch ein Neue-Zei-
le-Zeichen vom nächsten Datensatz getrennt. Diese Dateien sollten in
jede Datenbank importiert werden können. In Phoenix z.B. müssen dazu
in der Dialogbox "Import/Export Parameter" folgende Einstellungen ge-
macht werden:
Trennzeichen Datensatz: 13, 10, 13, 10
Trennzeichen Feld: 13, 10
Format: ASCII
Export-Dateien können natürlich auch jederzeit wieder in MADRESS
importiert werden. Allerdings sollten dabei wieder genau die gleichen
Felder selektiert werden, die auch exportiert wurden, sonst "verschie-
ben" sich die Datensätze.
Die Extensions für die drei Dateitypen sind "TAB" für Tabellen,
"MSK" für Masken und "EXP" für Exportdateien. Wohlgemerkt, bei allen
drei Dateitypen handelt es sich um reine ASCII-Dateien, die sich mit
jedem Editor/Textverarbeitung bearbeiten lassen, d.h. die Extension
sollte in allen drei Fällen korrekterweise "TXT" oder "ASC" lauten.
Mit "Druckerinit" kann festgelegt werden, womit der Drucker vor dem
Ausdruck der Datensätze initialisiert werden soll, um z.B. eine be-
stimmte Schriftart einzustellen. Ist "Wahl" aktiviert, wird eine in-
terne Steuerzeichenkette vorweggeschickt, welche einen Druckerreset
auslöst und unter Umständen weitere Einstellungen am Drucker vornimmt.
Derzeit sind folgende Inits implementiert:
-----------------------------------------------------------------------
Drucker Steuerzeichenkette
-----------------------------------------------------------------------
HP Desk-/Laserjet 27,69,27,40,49,48,85
HP Deskjet quer 27,69,27,38,108,49,79,27,40,115,49,50,104
HP Deskjet quer Courier 27,69,27,38,108,49,79
Epson EX/IX Pica PS 27,64,27,120,0,27,80,18,27,87,0,27,82,0,27,50
Epson FX Pica PS 27,64,27,80,27,82,0
Epson LQ Roman 10 27,64,27,116,1,27,80,27,50,27,82,0
Star LC 24 Courier 27,64,27,116,49,27,54,27,120,48
Star NB 24-10 Elite-PS 27,64
Star NL 10 Pica Draft 27,64,27,54,27,82,0
IBM 27,64,27,80,27,82,0
NEC P5/P6/P7(+) 27,64,27,33,0,27,50,27,67,72,27,82,0,27,120,0
----------------------------------------------------------------------
Ist der Schalter darunter aktiviert, kann der Druckerinit vom Benutzer
individuell vorgegeben werden. Die einzelnen Bytes der Steuerzeichenkette
werden dabei dezimal eingetragen und durch Komma, Semikolon oder Doppelpunkt
voneinander getrennt (so wie auch in der obigen Tabelle angezeigt).
Unter "Felder lesen/schreiben" kann eingestellt werden, welche Fel-
der überhaupt importiert oder exportiert werden sollen. Es werden
grundsätzlich nur die angekreuzten Felder berücksichtigt. Zusätzlich
kann noch angegeben werden, wie breit die einzelnen Felder bei der
Ausgabe als Tabelle maximal sein dürfen. Sollte der tatsächliche Fel-
dinhalt länger als der hier eingetragene Wert sein, wird das Feld bei
der Ausgabe entsprechend gekürzt. Die Längeneinstellungen wirken sich
nur auf Tabellen aus. Mit "Breite" kann man sich die Breite der gesam-
ten Tabelle errechnen lassen (Summe der einzelnen Felder plus trennen-
de Leerzeichen). Dies geschieht auch automatisch bei Anklicken einer
entsprechenden Checkbox, jedoch nicht beim Ändern der Feldbreiten. Bei
der Ausgabe als Maske oder Exportdatei werden immer die vollständigen
Feldinhalte geschrieben. Beim Import von Datensätzen werden pro Feld
maximal 255 Zeichen zeilenweise eingelesen und anschließend wird
eventuell auf das Maximum des entsprechenden Feldes reduziert/abge-
schnitten, d.h. einzelne Zeilen einer Importdatei sollten nicht länger
als 255 Zeichen sein, da es sonst zu Fehlzuordnungen der Datensatzfel-
der kommen kann.
Der Aktionsknopf "Export" löst anschließend den Export aus. Soll
die Ausgabe auf Diskette erfolgen, erscheint vorher die bekannte Da-
teiauswahl. Eine Dateiextension brauchen Sie hierbei nicht anzugeben,
diese wird vom Programm eigenständig je nach Dateityp vergeben. Sollte
der Drucker nicht bereit sein, erscheint eine Meldung, die Sie dazu
auffordert, den Drucker einzuschalten oder den Export abzubrechen.
"Import" startet den Datenimport, entweder aus einer Datei
"SCRAP.EXP" auf dem Klemmbrett oder nach Auswahl einer entsprechenden
Importdatei (Extension: "EXP"). Während des Dateiexports bzw. -imports
informiert sie eine Dialogbox über den gegenwärtigen Stand der Dinge.
Beim Export bezieht sich der gefüllte Baken auf die Anzahl der bereits
exportierten Datensätze, beim Import auf die Anzahl gelesener Bytes
relativ zur Dateigröße.
Credits oder "Ehre, wem Ehre gebührt"
Natürlich dürfen etliche Leute nicht unerwähnt bleiben, ohne die
MADRESS nicht möglich gewesen wäre:
- Zuallererst natürlich Dieter und Jürgen Geiß für ihr Standardwerk
"Vom Anfänger zum GEM-Profi" (Hüthig-Verlag). Die Popups und globale
Routinen zu GEM und zur Datei- und Speicherverwaltung stammen aus die-
sem Buch. Fast genauso wichtig ist natürlich auch ihr Beitrag zur De-
finition einer sauberen und standardisierten GEM-Oberfläche. Jedem
GEM-Programmierer kann dieses Buch nur wärmstens empfohlen werden
(aber das dürfte sich bereits herumgesprochen haben).
- Olaf Meisiek für INTERFACE und die MyDials (Copyright für beides bei
SHIFT, letztere verwenden die NKCC-Tastaturroutinen von Harald Siegmund),
welche MADRESS ein zeitgemäßes Aussehen verleihen und den Komfort und
die Funktionalität des Programms erst ermöglichen.
- den Jungs (und Mädels?) von Pure-Software für ihr Pure-C-Entwick-
lungssystem. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich den Debugger mehr
als einmal geküßt. Damit macht es schon fast Spaß, Fehler zu produ-
zieren. Der Rest ist natürlich auch nicht zu verachten.
- dem "Atari-ST Profibuch" (Sybex-Verlag). Dies war grundsätzlich
immer die letzte Instanz in allen Programmierfragen. Ist natürlich
keine Person.
And now...
Das Programm wurde von mir mit folgenden Geräten getestet, sollte
also zumindest mit diesen (halbwegs) einwandfrei funktionieren:
Rechner: 1040 STE, Mega ST4, Mega ST1 und 1040 STF
Festplatten: SyQuest 44 MB, Profile 30 und Megafile 30
Drucker: HP-Deskjet, HP-Laserjet, NEC-P6 und Citizen Swift 24
Monitore: SM 124, Farbfernseher in der mittleren Auflösung
Auch habe ich jede Menge Autostartprogramme (Betriebssystempatches) und
Accessories installiert, mit denen bisher keine Probleme auftraten. Das
gleiche gilt für die Original-Betriebssysteme obiger Rechner (incl. Multi-
TOS).
Die Grenzen des Programms sollen auch nicht verschwiegen bleiben:
MADRESS ist ganz klar für die private Adressverwaltung konzipiert,
eine komplexe Kundenverwaltung mit mehreren 1000 Adressen sollte damit
nicht bearbeitet werden, da die gesamte Datei vollständig in den Ar-
beitsspeicher geladen wird. Aufgrund der Einschränkungen, die ich dem
Benutzer nicht auferlegen wollte, erfolgt die Speicherverwaltung voll-
ständig dynamisch. Ich wollte einerseits nicht die Anzahl der Da-
tensätze limitieren, andererseits wäre jede Lösung außer der vorlie-
genden verketteten Liste sofort recht aufwendig geworden, z.B. eine
indexsequentielle Verwaltung oder Arrays. Einerseits ist das Programm
dadurch relativ flott (das sag' ich mal so), da es nicht zu ständigen
Dateizugriffen kommt, andererseits wird - bei großen Dateien - relativ
viel Speicherplatz verschwendet, nämlich 310 Byte pro Adresse, das
macht bei 100 Adressen bereits knapp 30 KByte. Im Accessorybetreib
läppert sich das dann schon, so daß (bei 1 MB-Rechnern) schon mal der
Speicher knapp werden kann. Außerdem kann es hierbei zur Speicherfrag-
mentierung kommen, da das Programm Speicherplatz für weitere Datensät-
ze alloziert. Um dieses zu verhindern, sollten neue Datensätze mög-
lichst nur im Desktop neu eingefügt werden.
Troubleshooting oder "Was'n nu los?"
Mit Programmen, die allen Speicher für sich beanspruchen (und die
zum Glück immer seltener werden), können sich Probleme im Accessorybe-
trieb ergeben. MADRESS läßt daher einen Restspeicherbereich von 16
KByte unangetastet, d.h. es erscheint dann die Meldung über zuwenig
Arbeitsspeicher, obwohl noch genug vorhanden wäre.
Aus irgend einem Grund, der mir nicht bekannt ist, bleibt das Esels-
ohr verschwunden, wenn es aufgrund von Speicherplatzknappheit erst
einmal verschwunden ist - auch wenn längst keine Knappheit mehr
herrscht, da die entsprechende Applikation bereits verlassen wurde.
Falls trotz meiner (ausgiebigen?) Tests doch noch mysteriöse Dinge
auftreten sollten, kann man mich beruhigt anschreiben (Rückporto nicht
vergessen!). Es kann auch nicht schaden, eine Diskette beizulegen,
falls ich die Korrekturen gleich vornehmen sollte, oder falls man an
der neuesten Version interessiert ist - allerdings kann ich auch
nichts versprechen, Weiterentwicklungen an MADRESS hängen eindeutig
von meiner Zeit und Lust ab, dafür ist es dann auch Public Domain, und
das Handbuch gibt's auch nicht erst nach Bezahlen irgend eines Betrags.
Außerdem schweben mir noch diverse Weiterentwicklungen vor, wie z.B.
- nicht modale Dialoge in Fenstern, dann auch gleich mit einer echten
Menüzeile, anstatt der Popups
- komplexere Report-Möglichkeiten, die über die vorhandene Ausgabe
als Tabelle/Maske hinausgehen, z.B. für Serienbriefe, Umschläge etc.,
- der Report könnte auch gleich in ein Fenster ausgegeben werden,
- Abfragen sichern und per Popup-Listbox aufrufen können,
- Optionen für die Benutzerführung, wie GROW-/SHRINKBOXES
Aber das alles ist, wie gesagt, ohne Gewähr, und hängt nicht zuletzt
auch von der Resonanz ab.
Glossar
Alertbox: spezialisierte Dialogbox, die ein Icon (Piktogramm),
bis zu 5 Zeilen Text und bis zu 3 Knöpfe beinhalten kann.
Checkbox: rechteckiges Kästchen, welches einen Optionsschalter
darstellt. Ist das Kästchen angekreuzt, so ist die ent-
sprechende Option aktiviert, ansonsten ist sie inaktiviert.
Cyclebutton: Knopf, der zwei runde Pfeile zeigt. Damit kann man in
einem Popup-Menü den nächsten Menüeintrag wählen, ohne das Popup-
Menü aktivieren zu müssen. Nach dem letzten Eintrag wird der erste
(cyclisch) selektiert - daher der Name.
Dialogbox: rechteckiger Bildschirmausschnitt unveränderlicher
Größe, der ein Sammelsurium diversester Bildchen, Textchen (auch vom
Benutzer veränderbarer) und sonstigen grafischen Schnickschnacks
beinhalten kann, und der mindestens ein Knöpfchen zum Verlassen
desselbigen enthalten sollte.
Extension: Dateinamenszusatz mit drei Buchstaben, der den Datei-
typ kennzeichnet, z.B. "TXT" für ASCII-Text-Dateien, und der durch
einen Punkt vom eigentlichen Dateinamen getrennt ist.
Popup-Menü: Menüs, welche nicht durch Aktivierung der Menüleiste
erscheinen, sondern auf Mausklick in bestimmte Bereiche, wie z.B.
Knöpfe (vornehmlich erscheinen sie direkt unter dem Mauszeiger,
Stichwort: "Mauswege optimieren"). Popup-Menüs können GEM-konform
bedient werden, d.h. Einfachklick zum Aktivieren und anschließend
ein weiterer Einfachklick um einen Menüpunkt zu selektieren, oder
Macintosh-like, d.h. die linke Maustaste wird gedrückt gehalten
und über dem passenden Menüeintrag wieder losgelassen.
Radiobutton: runder Knopf, welcher eine Auswahl unter mehreren Al-
ternativen darstellt, von denen jedoch zu einem Zeitpunkt nur eine
exklusiv aktiviert sein (wie die Frequenzbereichswahl bei den Radios,
wo die Taste "FM" die Tasten "MW" und "LW" deaktiviert).
Speicherfragmentierung: Zustand der Eintritt, wenn der freie Ar-
beitsspeicher nicht an einem Stück vorliegt, sondern von Bereichen
unterbrochen wird, die von anderen Programmen (z.B. Accessories und
Autostartprogramme) beansprucht werden. Dies ist insofern unangenehm,
als ein Benutzerprogramm immer nur den größten zusammenhängenden
Block "sieht" (besser gesagt: den ersten Block von passender Größe).
Wildcard: Platzhalter für bestimmte Buchstaben(gruppen).
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Fußnoten
(1) Für die mittlere Auflösung sollte MADRESSM.APP/ACC verwendet wer-
den. Die dortigen Dialoge und Icons sind etwas dezenter (sprich:
kleiner) entworfen. In der niedrigen ST-Auflösung passen die
Dialoge trotzdem nicht ganz auf den Monitor, aber wer benutzt
schon die niedrige ST-Auflösung für "seriöse" Anwendungen.
Natürlich läuft MADRESSM auch in der hohen Auflösung, allerdings er-
scheinen dann die Icons etwas klein. Andersherum läuft auch MADRESS
in der mittleren Auflösung, die Icons sind dann jedoch in der
Länge verzerrt, da ein Pixel bei 640x200 Punkten doppelt so hoch
wie breit ist.
(2) "Mausfaule User", siehe Dokumentation zu LET'EM FLY.
(3) Command Line Interpreter, im Atari-Bereich vor allem die GU-
LAM-Shell, MUPFEL/GEMINI oder COMMAND.TOS
(4) Für zukünftige Erweiterungen sind zum einen die Unterstützung des
AV-Protokolls und zum anderen Kommandozeilenparameter geplant, die
das Programm in Richtung GTP rücken sollen.
(5) Ich kenne leider kein passendes deutsches Wort dafür, am besten ist
es, man probiert es einfach aus. Dies ist auch der Grund dafür,
warum die Pfeilknöpfe beim Selektieren nicht invertiert werden
- falls das jemanden irritieren sollte. Wenn Sie selektierbar
(und tastaturbedienbar!) wären, müßte man zum Weiterblättern
jedesmal kurz die Maustaste loslassen. Da mir hier Bedienungs-
komfort vor Stringenz in der Benutzerführung ging, sei mir diese
kleine Inkonsequenz verziehen.
(6) Ich hätte gerne die Möglichkeit implementiert, nach beliebigen Kri-
terien suchen zu können, fand jedoch keine Möglichkeit heraus-
zubekommen, in welchem Textfeld sich der Cursor beim Verlassen des
Dialogs befindet, um nach diesem Feld suchen zu können. Vielleicht
geht dies in einer späteren Auflage der MyDials. Bis dahin kann
man nach dem Nachnamen suchen, da dies dasjenige Feld ist, nach dem
man am meisten suchen wird, und da die Liste intern nach diesem
Kriterium sortiert vorliegt.
Außerdem kann man durch die "Wahl" nach beliebigen Feldern suchen
lassen und hat gleichzeitig den Vorteil, daß alle in Frage kommenden
Datensätze gesucht werden, nicht nur der jeweils erste.
(7) Intern existiert ein UNDO-Puffer, der einen Datensatz enthält. Beim
Blättern wird immer der aktuell angezeigte in diesen Puffer kopiert,
d.h. nach dem Löschen eines Datensatzes ist dieser noch im UNDO-
Puffer. Sobald geblättert wird, wird dieser durch den neu ange-
zeigten Datensatz überschrieben.
(8) Für die Interessierten das Dateiformat: Die ersten 8 Byte sind der
Dateiheader, zwei Nullterminierte 4-Byte-Zeichenketten
("fma" und "1.0"). Anschließend kommt die Anzahl an Datensätzen
und danach folgen die eigentlichen, alphabetisch sortierten Daten-
sätze. Die einzelnen Zeichenketten (Nachname, Vorname, Tel.- und
Fax-Nr., Strasse, Postleitzahl, Ort, Bemerkung 1 und 2) werden
jeweils durch die ASCII-Zeichen 13 (CR) und 10 (Bell) getrennt.
Anschließend kommen noch die Anrede (Index des entsprechenden
PopUps aus dem RCS) und eine eventuelle Markierung (0 oder 1).
(9) Der Grund für diese Fürsorge ist folgender: Bei meinen Tests ist es
mir mehrmals passiert, daß ich neue Datensätze im Accessorybetrieb
eingefügt hatte und irgendwann vergeßlicherweise den Rechner
auschaltete - ohne die Datei vorher zu sichern!
(10) Beim Anlegen des GEM-Klemmbretts werden Routinen aus "Vom An-
fänger zum GEM-Profi" benutzt, die als Standard gelten sollten.